UNESCO Creative City of Media Arts
Karlsruhe will erste deutsche UNESCO Creative City of Media Arts werden. Dazu hat sich die Stadt mit Empfehlung der Deutschen UNESCO-Kommission um Aufnahme in das weltweite UNESCO Creative Cities Network (UCCN) in der Kategorie Medienkunst beworben. Mit einer Entscheidung durch die UNESCO Generaldirektion in Paris wird bis November 2019 gerechnet.
Das UNESCO Creative Cities Network dient der weltweiten Vernetzung von Städten, die ihr kreatives Potenzial als strategischen Faktor der Stadtentwicklung nutzen wollen. Es verbindet aktuell 180 Städte aus 72 Ländern in 7 verschiedenen Kreativfeldern, darunter 14 Medienkunst-Städte, die Erfahrungen, Ideen und Best Practices austauschen und Kooperationen eingehen wollen.
Karlsruhes Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup verweist darauf, dass sich Medienkunst genau an der Schnittstelle der in Karlsruhe zusammenkommenden Kompetenzfelder aus Kunst, Wissenschaft, Technologie und Recht bewege. Nicht zu Unrecht werde Karlsruhe als "Mekka der Medienkunst" und "Wiege der modernen Medienkommunikation" bezeichnet.
Er versteht die Bewerbung als Teil der städtischen Internationalisierungsstrategie und rechnet mit bundesweiter und internationaler Aufmerksamkeit für Karlsruhe und positiven Auswirkungen auf Kultur und Wirtschaft, Stadtimage und Tourismus. Der Beitritt zum UNESCO Creative Cities Network würde Karlsruhe und Akteuren in der Stadt die Chance eröffnen, neue Kontakte zu knüpfen, neue Impulse zu setzen und neue Verbindungen mit Organisationen und Kunstschaffenden in den Creative Cities auf allen Kontinenten zu schaffen.
"Ich sehe in dieser Bewerbung auch eine Möglichkeit, einen wichtigen Schritt für unsere Stadt in eine zunehmend digitalisierte und global vernetzte Zukunft zu tun. Mit dieser Bewerbung können wir ein Stück weit die Geschichte der Zukunft unserer Stadt jetzt schon schreiben!", betont der Oberbürgermeister.
"Wir möchten das Zeitalter der Digitalisierung unter Einbindung aller wichtigen Akteure der Kultur, Kreativ- und IT-Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft im Sinne einer Digitally Connected City of Media Arts gestalten", verweist Kulturamtsleiterin Dr. Susanne Asche auf den Aktionsplan der Bewerbung.
Dieser wurde im Zuge eines über einjährigen Bewerbungsprozesses unter Federführung des Kulturamts zusammen mit den für die Bewerbung eingerichteten Gremien (Executive und Advisory Board) entwickelt. Insgesamt waren dabei rund 40 Karlsruher Institutionen aus Kultur, Kreativwirtschaft, Wissenschaft, Forschung, Wirtschaft, der digitalen Open-Source-Szene sowie städtischen Gesellschaften und Dienststellen beteiligt.
Der Aktionsplan sieht auf lokaler Ebene neben Formaten der Medienkunstpräsentation im öffentlichen Stadtraum die Förderung von innovativen, kooperativen und vernetzten Medienkunstprojekten vor. Als ergänzende Maßnahme mit Querschnittscharakter soll die Stadtentwicklung durch Kultur- und Kreativwirtschaft weiter vorangetrieben werden, indem weitere Arbeitsräume für Kultur-, Kreativ- und Medienschaffende auf dem Kreativpark Alter Schlachthof gebaut werden und die Betreuung und Beratung durch das städtische K³ Kultur- und Kreativwirtschaftsbüro entsprechend erweitert wird. Auf internationaler Ebene wird das ZKM | Zentrum für Kunst und Medien sein weltweites Kooperationsnetzwerk unter anderem in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut ausbauen. Es wird außerdem ein spezieller Fonds zur Förderung internationaler Netzwerkaktivitäten von Kunst- und Medienschaffenden eingerichtet und es sollen auch gezielt Kooperationen mit Partnern aus Ländern des Globalen Südens unterstützt werden.
Die Bewerbung wird von einem umfassenden Programm begleitet. Writing the History of the Future lautet auch der Titel der Präsentation der weltweit einzigartigen Medienkunstsammlung des ZKM, deren Teil II am 19. Juli anlässlich des 30-jährigen Bestehens der ZKM-Stiftung eröffnet wird. Ab dem 8. August bis zum 15. September begleiten dann nicht nur die Schlosslichtspiele die Bewerbung, sondern auch zahlreiche Medienkunst-installationen in der Karlsruher City beim neuen Medienkunstfestival Seasons of Media Arts.
Weitere Informationen zur Bewerbung und zum Aktionsplan findet ihr unter den folgenden Links: https://www.cityofmediaarts.de/ , https://www.karlsruhe.de/b1/kultur/cityofmediaarts
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