13. September 2022

Bewerbungsstart für den Thomas Strittmatter Drehbuchpreis 2023

Thomas Strittmatter, 1990er Jahre | © MFG, Volker Derlath

Bereits zum 25. Mal lobt die MFG Filmförderung Baden-Württemberg den mit 20.000 Euro dotierten Thomas Strittmatter Preis für ein Drehbuch aus. Bis zum 13. Oktober (Datum des Posteingangs bei der MFG Stuttgart) können einzelne Autor*innen oder auch Teams ihre deutsch- oder englischsprachigen Drehbücher bei der MFG Filmförderung einreichen, die eine der folgenden Voraussetzungen erfüllen:

- die Handlung des Buches muss in Baden-Württemberg lokalisiert sein,

- die Bewerber*innen müssen ihren ersten Wohnsitz in Baden-Württemberg oder einen wesentlichen Teil ihrer Biografie in Baden-Württemberg verbracht haben.

Eingereicht werden können Drehbücher aller Genres. Die Vorlage muss für einen abendfüllenden Spielfilm geeignet sein, die zum Zeitpunkt der Preisverleihung im Rahmen der Berlinale im Februar 2023 noch nicht verfilmt wurde. Teilnehmer*innen bitten wir darauf zu achten, dass die für den Wettbewerb eingereichten Drehbuchexemplare keine Namen oder Copyright-Vermerke vom Verfasser aufzeigen, sondern für die Jury anonymisiert sind!

Die Jury wählt zunächst drei Nominierte aus

Diese erhalten bereits für die Nominierung eine Prämie von 2.500 Euro und werden zur Preisverleihung in die Berliner Vertretung des Landes Baden-Württemberg während der Berlinale eingeladen. Bei dieser feierlichen Gala am 22. Februar wird der oder die Gewinner*in bekanntgegeben, der/die den Thomas Strittmatter Preis aus den Händen von MFG-Geschäftsführer Carl Bergengruen und eines Vertreters oder einer Vertreterin der Landesregierung Baden-Württembergs erhält.

Die Auszeichnung ist nach dem badischen, jung verstorbenen Autor Thomas Strittmatter (1961-1995) benannt und mit 20.000 Euro Preisgeld die bundesweit höchste Prämie im Bereich Drehbuch. Das Preisgeld ist frei verfügbar.

Nähere Informationen sind zu finden unter https://film.mfg.de/preise/thomas-strittmatter-preis/

Der Geschäftsführer der MFG Baden-Württemberg, Carl Bergengruen:

„Ein bemerkenswertes Jubiläum steht bevor: Die 25. Verleihung des Thomas Strittmatter Preises! Mit dieser Auszeichnung stellen wir seit einem Vierteljahrhundert Drehbuchautor*innen ins Rampenlicht, die allzu oft im Schatten stehen, obwohl ihre Arbeit Grundstein und Voraussetzung für attraktive und überzeugende deutsche Kinofilme ist. Wir freuen uns auch, dass wir drei exzellente Branchenvertreter*innen als Jurymitglieder gewinnen konnten und danken ihnen für ihre kommende Arbeit“, so Carl Bergengruen.

Preisträgerin des Thomas Strittmatter Preises 2022 war die Absolventin der Filmakademie Baden-Württemberg in Ludwigsburg, Chiara Fleischhacker, für ihr Drehbuch mit dem Titel „Vena“. In dem Drama geht es um eine junge, schwangere und drogenabhängige Mutter, die versucht, sich von der Droge Crystal Meth zu befreien und ihre Tochter nach der Geburt zu behalten. Die Verfilmung ist in Vorbereitung.

 

Die Jury 2022:

JULIA VON HEINZ

Die Produzentin, Drehbuchautorin und Regisseurin Julia von Heinz wurde 1976 in West-Berlin geboren, absolvierte eine Ausbildung zur Mediengestalterin beim WDR in Köln und studierte Audiovisuelle Medien an der TFH Berlin, das sie 2005 als Diplomkamerafrau abschloss. Während des Studiums realisierte sie mehrere Kurzspielfilme, die alle mehrfach preisgekrönt wurden. Von 2005 bis 2006 arbeitete Julia von Heinz als künstlerische Mitarbeiterin von Rosa von Praunheim an der Hochschule für Fernsehen und Film (HFF) in Potsdam-Babelsberg. Ihr Langfilmdebüt "Was am Ende zählt" erhielt den Deutschen Filmpreis in Gold als "Bester Jugendfilm" und wurde auf mehreren internationalen Festivals ausgezeichnet.

Julia von Heinz inszenierte seitdem sowohl Dokumentarfilme wie „Standesgemäß“ (2008) Kinderfilme („Hanni & Nanni 2“, 2012), Tragikomödien „Hannas Reise“, 2013), sowie die Bestseller-Verfilmung „Ich bin dann mal weg“ (2014). Für die autobiografisch inspirierte Drama „Und morgen die ganze Welt“ (2019) wurde von Heinz in den Wettbewerb des Filmfestivals in Venedig eingeladen. Für das Fernsehen inszenierte sie unter anderem die preisgekrönte Filmbiografie „Katharina Luther“ und zuletzt die erfolgreiche ARD-Serie „Eldorado KaDeWe“. Julia von Heinz, die sich aktiv für mehr Gleichheit zwischen Männern und Frauen in der deutschen Filmbranche einsetzt, war die einzige Regisseurin, die eine Episode für die europäische Koproduktion „Isolation“ über die Auswirkungen der Corona-Pandemie beisteuerte.
 

JOCHEN LAUBE

Der Filmproduzent Jochen Laube wurde 1978 in Ludwigsburg geboren, wo er später auch an der Filmakademie Baden-Württemberg Produktion studierte und 2005 mit dem Spielfilm „Urlaub vom Leben“ diplomierte (Regie: Neele Vollmar). Bereits im Jahr 2006 gründete Jochen Laube die Sommerhaus Filmproduktion, mit der er Filme wie „Novemberkind“ (Regie: Christian Schwochow; Publikumspreis Max Ophüls Preis 2008, MFG-Star 2008) oder den mit dem Grimme-Preis prämierten Dokumentarfilm „Sonbol“ produzierte. Von 2008 bis 2015 arbeitete Jochen Laube als Produzent für teamWorx und später UFA Fiction, für die er zahlreiche preisgekrönte Filme produzierte.

2015 nahm Jochen Laube gemeinsam mit Fabian Maubach die Produktionstätigkeit unter dem Dach der Sommerhaus Filmproduktion GmbH in Ludwigsburg wieder auf und produzierte unter anderem „In den Gängen“ von Thomas Stuber (Berlinale Wettbewerb 2018, Bester Hauptdarsteller Deutscher Filmpreis 2018, Ökumenischer Filmpreis Berlinale 2018, Gilde Filmpreis Berlinale 2018, Deutscher Drehbuchpreis 2015), Caroline Links „Als Hitler das rosa Kaninchen stahl“, der mit dem Bayerischen und dem Deutschen Filmpreis als bester Kinderfilm ausgezeichnet wurde und Burhan Qurbanis Adaption des weltberühmten Romans „Berlin Alexanderplatz“ von Alfred Döblin, der 2020 im Wettbewerb der Berlinale Premiere feierte und mit fünf „Lolas“ beim Deutschen Filmpreis 2020 ausgezeichnet wurde, darunter Bester Spielfilm – Lola in Silber.

Laube wurde 2013 in das „Producer on the Move“-Programm in Cannes berufen, ist Mitglied der Deutschen Filmakademie, war Teil der „First Steps“-Jury und unterrichtet an der Filmakademie Baden-Württemberg im Fach Produktion. Er ist außerdem Initiator und Kurator des Ludwigsburger Filmfestivals „Lichtspielliebe“. 2020 wurde Jochen Laube mit dem Baden-Württembergischen Ehrenfilmpreis ausgezeichnet.


SABINE STEYER-VIOLET

arbeitet seit ihrem Studium der Visuellen Kommunikation bei Wim Wenders an der Hochschule für bildende Künste Hamburg als Drehbuchautorin (z. B. als Headautorin der tnt-Serie „Andere Eltern“ oder für die ARD-Serie „Eldorado KaDeWe“) und Creative Producerin („Unorthodox“, Netflix).

Im Laufe der Jahre hat sie einen Kinodokumentarfilm („Ms. Senior Sweetheart“) und diverse dokumentarische Beiträge für arte oder zdf kultur gedreht, sowie als Produktionsleiterin und Producerin für internationale Kinofilme (z.B. „Nuit De Chien“), TV-Serien und Musikvideos gearbeitet u.a. mit Künstler*innen wie Tilda Swinton, Christoph Schlingensief und Monika Treut.

Daneben hat sie die Musikberatungsfirma Supertape gegründet und zahlreiche Projekte als Music Supervisor betreut, wie die TV-Serie „Bad Banks“, den Kinofilm „Jack“ von Edward Berger oder aktuell die Netflix-Serie „Transatlantic“ (AT).

Sabine Steyer-Violet lebt in Berlin, ist Mentorin für die Stoffentwicklung des Serial Eye Programms der DFFB, im Gremium der MOIN-Filmförderung und entwickelt derzeit internationale Serienprojekte.

Mehr Infos findet Ihr hier >>