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In unserer Interviewreihe stellen wir die wichtigsten "Netzwerke" und Institutionen der Karlsruher Kultur- und Kreativwirtschaft vor. Dieses mal ist das K3 Team im Gespräch mit Gloria Schmid und Verena Mildenberger von der Lametta:

Wie wurde Lametta ins Leben gerufen?Wir fanden hier war eine Lücke und die musste gefüllt werden. Jenny und Friedrich kamen von einem großartigen  Weihnachtsmarkt, den sie hier auch haben wollten und dann haben wir uns gedacht, das ist eine gute Idee, denn hier ist noch Platz für was Besonderes.Die Lametta besteht aus fünf Mitgliedern, nämlich ehemaligen Kollegen, die zusammen in der gleichen Firma gearbeitet haben. Zwei Mitglieder vertreiben ihre Produkte selbst schon länger auf solchen Märkten, und wollten gern, dass so eine Veranstaltung hier auch stattfindet. Wir anderen fanden die Idee toll und waren gleich dabei und so wurden die nötigen Stellen schnell besetzt.

Wo fand die erste Lametta statt?Zweimal waren wir in der Fleischmarkthalle und letztes Jahr sowie dieses Jahr sind wir im Tollhaus, wo wir sehr gastfreundlich aufgenommen wurden.

Was wird bei euch angeboten?Es gibt Kunstdesign und Kunsthandwerk, dann fallen einem Begriffe ein wie "ungewöhnlich", "überraschend", auch "alltagstauglich" und "erschwinglich". Im Ganzen soll es eine 'coole Mischung' für sehr viele Leute sein. Die Art des Gewerbes der Aussteller soll unterstützt und die Produkte einem breiten Publikum angeboten werden. Es gibt eine schöne weihnachtliche Stimmung, außerdem natürlich tolle Leckereien und Glühwein.

Sind die Aussteller hauptsächlich Karlsruher?Ursprünglich war der Gedanke, was Regionales auf die Beine zu stellen, dann hat man aber schnell gemerkt, dass es auch echt viele coole Sachen von außerhalb gibt bzw. die Leute von außerhalb haben gemerkt, dass Lametta cool ist und wollen sich bewerben. Die meisten sind von hier, da es hier auch viele erstklassige Designer gibt, genauso wie es viele gute Leute im Bereich Handwerk und Kunst gibt. Wirklich darauf achten, wer von wo kommt, müssen wir aber nicht, weil die Mischung immer von ganz allein entsteht.

Wie viele Besucher sind jedes Jahr bei der Lametta?Zu Beginn, als wir noch in der Fleischmarkthalle die Stände aufgebaut haben, waren es noch nicht ganz so viele wie im Tollhaus, aber es war von Anfang an voll. Im zweiten Jahr konnten wir nicht alle reinlassen, da mussten die Leute dann draußen warten, bis jemand anderes gegangen war. Man sagt, wir sind jetzt so bei 2000-3000 Besucher, da aber kein Eintritt verlangt wird, lässt sich das nicht genau sagen.Aussteller hatten wir anfangs so zwischen 40-50 und heute sind wir bei rund 60. Bei der Auswahl machen wir uns sehr viele Gedanken und versuchen den Bewerbern gerecht zu werden. Es ist uns wichtig, dass auch immer wieder neue Gesichter auftauchen, aber sich niemand, der schon dabei war, verdrängt fühlt.

Wie geht ihr bei eurer Planung vor?Im Frühjahr fängt die Planung bereits an. Es ist, vom Aufwand betrachtet, eigentlich schon fast wie ein eigenes Business, zur anderen Hälfte ist es aber noch Hobby. Natürlich ist zeitweise viel zu tun, aber es soll ja auch für die Aussteller, genauso wie für die Besucher, ein professionelles Bild abgegeben werden, damit alle auch mit der Ausführung zufrieden sind. Es soll zwar nicht das Bild einer Messehalle wiedergeben, aber der Ablauf muss natürlich stimmen.

Wie bewirbt man sich bei euch um einen Stand?Als erstes abonniert man den Lametta-Letter (http://www.lametta-ka.de/kontakt.html). Da bekommt man Informationen, wie z.B. wann der Bewerbungsschluss ist. Die ersten Bewerbungen kommen teilweise schon im April, die letzen dann noch kurz vor zwölf am letzten Tag. Allerdings hat der Zeitpunkt, wann die Bewerbung eintrifft, überhaupt keinen Einfluss auf die Teilnahme. Im Internet findet man dann auch einen Bewerberbogen, in dem man angibt, ob man selbst verkauft oder ob wir die Waren auf Kommission verkaufen sollen. Ansonsten muss angegeben werden, wie viel Standmeter man benötigt, außerdem müssen drei aussagekräftige Bilder mitgeschickt werden, damit wir uns eine Vorstellung davon machen können, was für ein Produkt man anbieten möchte. Es werden nicht einzelne Websites der Aussteller studiert, weil es einfach zu viele wären und man auch ein transparentes Verfahren braucht, um die Entscheidungen zu treffen können. Wir haben einen internen Blog. Hier werden die Bewerber neutral aufgeführt und wir versuchen alle ein bisschen zu kategorisieren, was natürlich nicht immer klappt, weil viele unterschiedliche und vielseitige Sachen anbieten. Am Ende wird nochmals über die Standgröße gesprochen, damit auch alle Aussteller wirklich genügend Platz haben und reinpassen.

Was sagen die Aussteller zu den Umsätzen, die sie bei der Lametta erreichen?Genaue Zahlen kennen wir nicht, aber viele Aussteller, die auch auf mehreren Märkten sind, meinen, die Lametta wäre der umsatzstärkste Markt und es sind nur wenige, bei denen es mal nicht so läuft. Wir haben eben manchmal  auch sehr exotische Produkte, die wir cool finden, bei denen aber schon im Vorfeld klar ist, dass da nicht jeder Zweite was kaufen wird, weil es entweder was ganz Besonderes ist oder weil es vielleicht auch etwas hochpreisiger ist. Wir wünschen den Ausstellern, dass sie viel verkaufen. Die Lametta soll aber auch das Flair haben, dass nicht nur wer kauft erwünscht ist, sondern auch das Sehen und Wertschätzen, und man soll auch inspiriert werden.

Inwiefern unterstützt euch die Stadt Karlsruhe und umgekehrt?Wir bekommen eine Kulturförderung vom Kulturamt, da wir als Kulturveranstaltung gesehen werden und uns auch selbst so sehen. Dann müssen wir an anderer Stelle natürlich für die Marktfestsetzung jegliche Gebühren bezahlen, also wird auch ein Beitrag geleistet.

Wie funktioniert die Finanzierung bei euch?Es gibt ein paar Sponsoren, die uns unterstützen. Es gibt ja auch Fixkosten, die gedeckt werden müssen, gleichzeitig wollen wir aber, dass diese jungen Macher nicht von Standgebühren erschlagen werden, es soll also jedem möglich sein, sich zu bewerben. Das  Konzept ist so, dass wir gerne neue Leute auf diese Plattform bringen möchten, damit der Besucher immer wieder was entdecken kann. Daher sollen unsere Standgebühren moderat bleiben. Wir machen sehr viel selbst und viele Leute, nicht nur die Aussteller selbst, beteiligen sich an der Arbeit und wollen mithelfen.

Was sagt ihr zur diesjährigen Zusammenarbeit mit dem Perfekt Futur?Es ist toll, dass dieser Bogen geschlagen werden kann. Die Besucher die zur Lametta kommen, leiten wir natürlich gerne auch noch dort hin. Wir können uns diese Zusammenarbeit sehr gut als Bereicherung der Lametta vorstellen und finden das auch wesentlich besser als z.B. eine reine Vergrößerung des Marktes mit noch mehr Ständen. Es ist auch schön, dass auf so einem Gelände viele zusammenkommen und somit eine gemeinsame Überschrift entsteht.

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