27 Milliarden Euro Umsatz: Kultur- und Kreativwirtschaft bedeutender Wirtschaftsfaktor in BW
Alle zwei Jahre wird dem Landtag ein Bericht der Landesregierung zur Kultur- und Kreativwirtschaft (KKW) in Baden-Württemberg vorgelegt. Das Strategiepapier hilft den Entscheidungsträger*innen in der Politik, zu beurteilen, wie sie die Kultur- und Kreativwirtschaft in Baden-Württemberg am effektivsten fördern sollten. Der Landtagsbericht wird unter der Federführung des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg und unter Beteiligung des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg sowie den weiteren zuständigen Ministerien erstellt.
Der Bericht geht auch darauf ein, warum die Kultur- und Kreativwirtschaft in Baden-Württemberg so relevant ist.
Die Branche hat im Jahr 2021 Umsätze in Höhe von rund 27 Milliarden Euro erwirtschaftet, mehr als beispielsweise in der Pharma- (26,3 Milliarden Euro) oder der Chemischen Industrie (15,5 Milliarden Euro). Rund die Hälfte dieses Betrags erwirtschaftete die Software- und Gamesbranche. Mit ihren elf Teilmärkten ist die KKW ein bedeutender Wirtschaftsfaktor des Landes.
Das zeigt sich auch an der Anzahl der Unternehmen und Beschäftigten. Im Jahr 2021 waren in der Kultur- und Kreativwirtschaft insgesamt rund 27 000 Unternehmen gemeldet, alles in allem mehr als beispielsweise im Gastgewerbe.
Im vergangenen Jahr beschäftigte die Kultur- und Kreativwirtschaft in Baden-Württemberg rund 207 000 Menschen, etwa 85 Prozent der Beschäftigten im Bereich Fahrzeugbau. Damit sind, führt der Bericht aus, fast doppelt so viele Personen in der Kultur- und Kreativwirtschaft tätig wie in der Pharmaindustrie, der Energieversorgung und der Chemischen Industrie zusammen (insgesamt rund 110 000).
Neben dem Gastgewerbe und dem Tourismus zählt sie laut des Berichts zu den wirtschaftlich am stärksten durch die Pandemie betroffenen Branchen. Viele kleinere Teilmärkte werden voraussichtlich in den nächsten Jahren unter ihrem Vor-Corona-Niveau bleiben, insgesamt wird aber prognostiziert, dass die KKW weiter zulegt.
„Bereits vor der Pandemie hat die Kultur- und Kreativwirtschaft viele digitale Transformations- und Innovationsprozesse angeführt“, heißt es in dem Bericht. Mit ihrer hohen Wandlungs- und Anpassungsfähigkeit trage sie in Baden-Württemberg entscheidend dazu bei, den wirtschaftlichen Wandel und das zukunftsrelevante Feld der Digitalisierung und Künstlichen Intelligenz erfolgreich mitzugestalten und gehöre deshalb zu den Grundpfeilern des wirtschaftlichen Erfolgs. Auch beim Thema Digitalisierung gehöre die KKW zu den Spitzenreitern. Das betont auch der „Monitoring-Report Wirtschaft DIGITAL Baden-Württemberg 2023“.
Im bundesweiten Ländervergleich belegt die baden-württembergische KKW Top-Platzierungen im Gründungsgeschehen. Bei Gründungen im Architekturmarkt liegt Baden-Württemberg auf dem zweiten Platz hinter Nordrhein-Westfalen. In der Designwirtschaft, dem Kunst- und Werbemarkt belegt Baden-Württemberg den dritten Platz. Den vierten Platz nimmt Baden-Württemberg flächendeckend im Film-, Games-, Musik-, Buch- und Pressemarkt, in der Rundfunkwirtschaft und im Markt für Darstellende Künste ein.
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